SEGELN, REISEN, LEBEN
Auf Weltreise mit unserem Segelboot

(18) August 2024 - Buenos Dias Menorca!

Die Fahrt nach Menorca begann sehr gut. Am Nachmittag konnten wir bei glattem Wasser und 3 Beaufort, auf direktem Amwindkurs starten. Am Abend drehte der Wind wie vorausgesagt, sodass wir unseren bereits am Ankerplatz vorbereiteten Spinnaker gesetzt haben und durch die Nacht auf einem 120°Grad Raumschots Kurs weitersegeln. Die Nacht ist ruhig und der Himmel ist sternenklar. Es ist unglaublich schön den nächtlichen Sternenhimmel zu betrachten, weit entfernt vom Festland, ohne störende Lichtverschmutzung. 

Am zweiten Tag der Überfahrt verlässt uns mal wieder der Wind, so dass wir immer wieder zwischen Motorfahrt und Spinnaker hin und her wechseln. So wird uns auf jeden Fall nicht langweilig 😊 

Am frühen Nachmittag bemerken wir einige neugierige Thunfische, die mal hinter und mal neben unserem Boot herschwimmen. Einige der Fische haben uns für Stunden begleitet. Delphine kennen wir schon, dass jedoch auch Thunfische Boote begleiten, war uns noch neu.
Die Gelegenheit können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und werfen nach einer Weile unsere Angel aus. Und siehe da, nach nur wenigen Minuten rauscht die Angelschnur, es hat tatsächlich ein Thunfisch angebissen! Dann kommt der unangenehme Teil.. Das Angeln ist eine Sache, Töten und Ausnehmen der Fische eine andere. Immerhin hat es schon besser funktioniert als bei der ersten Dorade, eine Lieblingsbeschäftigung wird es jedoch nie werden.
In der zweiten Nacht müssen wir größtenteils unter Motor fahren, da der Wind eingeschlafen ist. In den frühen Morgenstunden bemerken wir plötzlich ein dumpfes Geräusch und die Motordrehzahl sinkt schlagartig für ein bis zwei Sekunden. Wir haben sofort den Gang raus genommen und zunächst den Motorraum sowie die Antriebswelle überprüft – alles in Ordnung. Wir legen den Gang wieder ein und alles läuft wieder normal. Wir haben wohl etwas Umhertreibendes erwischt. Bei Tageslicht oder nach der Ankunft müssen wir dahingehend noch den Propeller überprüfen. Gesagt getan, und tatsächlich sind Reste einer Leine oder eines Fischernetzes um die Propellerwelle gewickelt. Gut, dass wir einen Seilcutter vor dem Propeller haben, der die Leine vor dem Propeller von selbst durchgeschnitten hat. Mit zwei kurzen Tauchgängen konnte Micha dann auch die Reste mit einer Schere und einem Messer entfernen.
Unser Ziel auf Menorca, die Bucht Ill del Colom, erreichen wir am dritten Tag zeitgleich mit der „Libby“. Unsere Freunde der „Pangea“ haben uns irgendwann am zweiten Tag überholt und liegt schon gemütlich vor Anker. Wir bleiben für zwei Tage in der Bucht, um nach der langen Überfahrt einen faulen Tag zu genießen, zu schwimmen, etwas verlorenen Schlaf nachzuholen, dass ein oder andere Ankerbierchen zu trinken und die Gegend zu erkunden.

 
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