Nach fast 17 Tagen auf dem scheinbar endlosen Ozean sehen wir endlich wieder Land, die Nacht neigt sich dem Ende zu und die Morgendämmerung setzt langsam ein. Unsere SEVEN ist auf der anderen Seite des Ozeans angekommen. Wir haben es geschafft! Das Gefühl ist überwältigend und es fühlt sich an, als würden wir einen schweren Rucksack, vollgepackt mit Anspannung ablegen. Nun freuen uns darauf, was uns in der Karibik alles erwartet.
Anker wollen wir vor Port St. Charles, hier ist Port of Entry und wir können alle Einreiseformalitäten in einem Gebäude erledigen. Im Ankerfeld angekommen treffen wir auch gleich auf bekannte Boote. Früh am Morgen ist auf den meisten Booten noch keine Bewegung, bei unseren dänischen Freunden von der La Louve wird jedoch schon gefrühstückt und wir werden winkend und herzlich empfangen. Willkommen in der Karibik! So haben wir uns das vorgestellt, Palmen an weißen Sandstränden, glasklares, türkisfarbenes Wasser und Sonnenschein. Nach dem traditionellen Ankerbier und dem ersten Sprung ins warme Wasser machen wir unser Schlauchboot klar und fahren zum Dinghy Dock in den Hafen, zum Einklarieren. Die Einreiseformalitäten sind schnell und unkompliziert erledigt und wir freuen uns über die karibische Gelassenheit der Beamten. Inzwischen sind auch unsere beiden Buddy-Boote, Pangea und Cooee gut auf Barbados angekommen. Am Abend lädt uns unser Crewmitglied Katie noch zum Abschiedsessen ein, bevor sie am nächsten Morgen von Bord geht und ihre Reise auf eigene Faust fortführt. Vielen Dank und weiterhin gute Reise Katie!
Nach der langen überfahrt machen wir nun erst mal klar Schiff und so herrscht auch schnell wieder der Bordalltag zu zweit. Da in den nächsten Tagen etwas Schwell aus Norden kommen soll, verlegen wir uns weiter in den Süden und ankern vor der Hautstadt Bridgetown. Hier wollen wir auch Silvester feiern, denn wir sind hier nicht allein. Insgesamt sind inzwischen acht Boote aus unserer Atlantik Flottille vor Bridgetown angekommen. Die Idee für den Silvester Abend ist ein „Boatcrawl“ und anschließend, Feuerwerk schauen am Strand. Wir treffen uns alle zusammen auf einem Boot, wo jeweils von den Eignern 1 Getränk und eine Kleinigkeit zu knabbern angeboten wird. Nach 30-40 Minuten geht es dann schon weiter und die ganze Horde fährt mit den Schlauchbooten zum nächsten Boot. Los geht es bei La Louve - dem Musikerpaar in unserer Gruppe. Rasmus an der E-Gitarre und Anne mit Mikrofon, bereiten die beiden unserer Gruppe eine großartige Liveperformance in karibischer Umgebung. Und weiter geht’s zum nächsten Boot. Jeder hat sich etwas anderes ausgedacht und wir erleben einen großartigen Abend mit lieben Menschen. Alle haben sich jedoch schon der karibischen Umgebung angepasst, denn es gibt eigentlich auf jedem Boot ein Getränk auf Rum-Basis 😊 So auch bei uns auf der SEVEN. Janine mixt Pina Colada und zaubert einen kleinen Snack für 16 Leute an Bord. Ganz schön voll, aber dadurch auch sehr lustig. Kurz vor Mitternacht machen wir uns mit den Schlauchbooten dann auf zum Strand. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Bucht und das Hilton Hotel, welches zu Silvester immer ein großes Feuerwerk ausrichtet. Was für ein schöner Abend in dieser wundervollen Umgebung.
Am nächsten Tag haben sich unsere Freunde Max und Alex aus Mainz angekündigt. Die beiden sind spontan an Silvester nach Barbados geflogen und wollen eine Woche Urlaub machen. Wir verabreden uns an der Beach Bar und stoßen gemeinsam auf das neue Jahr an. Da die beiden ein Auto gemietet haben, erkunden wir am Folgetag gemeinsam die Insel. Ein botanischer Garten sowie ein paar Stopps an der rauen Ostküste stehen auf dem Plan. Barbados gefällt uns sehr gut und wir sind froh, dass wir dank unserer lieben Freunde auch etwas vom Landesinneren sehen konnten.
In Strandnähe vor Bridgetown gibt es drei Wracks zu entdecken. Bei den Wracks handelt es sich um kleine Frachtschiffe in 3-5 Meter Wassertiefe die u.a. beim letzten Hurrikan gesunken sind. Wir schnorcheln alle Wracks ab und staunen über den Fischreichtum und die intakten Korallen. Es ist ein farbenfrohes Treiben dort unter Wasser und völlig anders als alles, was wir bisher gesehen haben, herrlich.
Am nächsten Tag fahren wir mit der gesamten Flottille wieder nach Port St. Charles. Hier wollen wir in einigen Tagen wieder ausklarieren, bevor wir uns auf dem Weg nach Grenada machen. Am Abend trifft sich die Flottille noch zu einem gemeinsamen Sundowner am Strand, bevor die ersten Boote sich am nächsten Tag in unterschiedlichen Richtungen auf den Weg machen. Auch wir wollen am Nachmittag los, vorher gönnen wir uns jedoch zum Mittag noch einen grandiosen Fischburger mit Mahi Mahi Filet, an der Caboose Beach Bar. Und dann heißt es: Bye Bye Barbados, Anker auf und Kurs Richtung Grenada.