Angekommen in Porto Heli genießen wir ein paar Tage schönstes Frühlingswetter, zur Abwechslung mal ganz ohne Regen, Gewitter, Sturm und Wellen am Ankerplatz.
Wir machen Badestopps in den umliegenden Buchten und beschäftigen uns mit alltäglichen Dingen, wie der Wäsche, putzen, einkaufen und kochen. Auch diese banalen Tätigkeiten sind für uns auf dem Boot nicht immer uneingeschränkt möglich.
Zudem hoffen wir hier in Porto Heli auch unseren Außenborder reparieren zu lassen, der leider nicht mehr richtig rund laufen will… Micha hat den Motor bereits auseinandergenommen, Zündkerzen erneuert, alles gereinigt und geschmiert, leider jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Es fehlt Kompression, der Motor läuft nur mit halber Leistung. Also soll nun ein Fachmann, mit mehr Möglichkeiten (Ultraschallbad, Kompressionsprüfung etc.) mal einen Blick auf den Motor werfen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir die „Werkstatt‘“, welche eigentlich eher eine Gartenhütte auf einem verwilderten Grundstück ist, gefunden haben. Dennoch haben wir den Motor dort gelassen und hoffen das Beste.
Die Reise geht also erst mal ohne Außenborder weiter, zur nahegelegenen Insel Dokos. Die kleine Insel zählt als unbewohnt. Es ist somit sehr ruhig und idyllisch. Ein paar einzelne Häuser gibt es jedoch auf der Insel. Bei einem Strandspaziergang treffen wir auf einen älteren Herrn, der gerade mit seinem Fischbötchen vom Einkauf am Festland zurückkehrt. Da er auf einer Anhöhe wohnt, zu der keine Straße führt, holt er die Einkäufe später mit seinem Esel ab. Am nächsten Morgen dreht er gemütliche Runden mit dem Boot durch die Bucht und angelt, danach wird noch für ein paar Stunden der Generator angeworfen, während er im Gartenstuhl verweilt. Am Strand gehen derweil zwei Esel sowie einige Ziegen spazieren. Welch ein Unterschied zu dem, uns bekannten, hektischen Alltag in Deutschland…
Auch wir genießen einen ruhigen Tag mit Baden, Janines ersten Versuchen mit dem SUP (nur einmal ins Wasser gefallen, kein so schlechter Start :-), einem schönen Sonnenuntergang und spektakulärem Sternenhimmel.
Am nächsten Tag geht es für uns weiter zur Insel Hydra. Die Insel ist weitestgehend autofrei und bis auf den gleichnamigen Hauptort nur dünn besiedelt. Wir genießen einen langen Spaziergang von unserer Ankerbucht, bis nach Hydra und zurück.
Von Hydra aus geht es weiter nach Poros. Die kleine Insel liegt im Saronischen Golf und ist ein beliebtes Ziel für Segler. Hier treffen wir auch auf die erste Charter-Flottille, offensichtlich hat die Segelsaison nun begonnen. Der malerische Hauptort Poros gefällt uns sehr gut. Eine schöne Altstadt, die sich um den kleinen Inselberg schlängelt, mit vielen verwinkelten kleinen Gässchen, der Hafenpromenade sowie dem Uhrenturm, von dem aus wir einen großartigen Ausblick auf die große Bucht zwischen Poros und Galatas haben. Von hier aus starten wir auch eine kurze Wanderung entlang des schön angelegten Porostrail. So früh in der Saison sind wir hier mal wieder ganz allein unterwegs und können so den Ausblick, die Natur und die Frühlingstemperaturen so richtig genießen.
Inzwischen haben wir auch eine Info zu unserem Außenborder. Das Problem könnte an einem Riss in der Membran der Primerpumpe liegen. In Porto Heli gibt es leider kein passendes Ersatzteil, wir sind jedoch in einem kleinen Marinebedarf in Poros fündig geworden. Wir holen den Motor also unverrichteter Dinge wieder ab, Micha wird die Membran austauschen und wir hoffen, dass der Motor dann wieder läuft!