Am 03.10.2023 war es endlich so weit, die SEVEN verlässt das Trockendock und die Reise beginnt. Für uns war es ein aufregender und emotionaler Moment, als wir zusammen mit unseren neuen Freunden unser Boot auf dem Weg zum Wasser geleitet haben. Noch in den Krangurten haben wir schnell die letzten Stellen CopperCoat angeschliffen und dann ging es mit dem Kran ins Wasser. Ein spannender Moment, schwimmt das Boot? Bleibt alles trocken? Gleich nach dem Einwassern haben wir alle Borddurchlässe und Bilgenfächer überprüft. So weit so gut, bis zum letzten Fach… Schreck, Wasser dringt durch die neue Logge ein!?! Glücklicherweise konnten wir das Problem schnell beheben, in dem der Geber einfach noch eine halbe Umdrehung angezogen wurde. So viel zu handfest anziehen gemäß Anleitung...
Nach dem ersten kurzen Schreck ging es dann nur noch kurz an die Tankstelle und zum Abschied von unseren Freunden, die uns sicher fehlen werden. Wir hoffen jedoch sehr, dass wir uns im kommenden Jahr irgendwo auf den Weltmeeren wieder treffen!
Und schon ging es los, noch am selben Tag schipperten wir zurück nach Kroatien. Die ersten Tage verbrachten wir ruhig und entspannt bei wunderschönem Spätsommerwetter. So hangelten wir uns Stück für Stück die kroatische Küste entlang. Das Segeln in der Nachsaison ist großartig! Wir hatten alle Buchten und Ankerplätze fast für uns allein. Das ein oder andere Restaurant hatte noch offen, die Gastgeber waren dabei alle samt freundlich uns entspannt.
Noch im Oktober hat sich auch schon der erste Besuch angekündigt. In Sukosan kamen unsere Freunde Wero und Andreas mit an Bord. Zusammen verbrachten wir eine sehr schöne Segelwoche, mit viel Spaß, gutem Essen und den ersten Angelversuchen. Zudem kamen die ersten stürmischen Herbsttage, wir konnten also die neue Sturmfock und das Ölzeug testen. Den schlimmsten Tag verbrachten wir dann gut und sicher in einer kleinen, geschützten Bucht, mit lustigem Spieleabend. Wir freuen uns schon auf den nächsten Törn mit den Beiden! 😊
In der darauffolgenden Woche ging es für uns weiter südwärts. In Biograd haben wir einen Zwischenstopp eingelegt, um uns mit Hermann und Kirsten, unsere Freunde aus der Marina Frapa, auf der Bootsmesse zu treffen. Gemeinsam fuhren wir zurück nach Rogoznica, hier haben uns Michas Eltern für einige Tage besucht.
Die Tage mit Michas Eltern haben wir zum gemeinsamen Segeln genutzt, Split erkundet und den Krka Nationalpark zu besucht. Nach dem schönen Wandertag verabschieden wir Michas Eltern schon wieder und unsere Reise geht weiter.
Leider wird das Wetter immer schlechter. Herbstliche Temperaturen und kaum ein Tag vergeht, ohne Sturm, Starkregen, Hagel oder Gewitter. Wir nutzen also jedes kleinste Wetterfenster um langsam weiter Richtung Süden zu kommen.
Zwischen der Insel Hvar und unserem Tagesziel Loviste war es dann so weit, das erste technische Problem. Und wie soll es auch anders sein, wir sind spät dran, die Sonne geht langsam unter, der Wind dreht und frischt auf, natürlich kommt der Wind jetzt genau aus der Richtung, in die wir wollen. Also Segel bergen, Motor an und das letzte Stück gegen Wind und Welle unter Motor zurücklegen. So der Plan...
Der Motor startet zwar zuverlässig wie immer, beim Gang einlegen tat es jedoch einen Schlag und der Gaszug ist gerissen. Micha hat das Problem zum Glück schnell erkannt und zuerst manuell, dann mithilfe von Abstandsplättchen Gas gegeben.
So haben wir es dann zu später Stunde noch sicher in unsere Bucht geschafft. Am nächsten Tag haben wir "mal eben schnell" den defekten Bowdenzug gewechselt, dafür mussten wir leider mal wieder unser halbes Boot zerlegen. Wie heißt es so schön, wir reparieren uns um die Welt..
Aufgrund der Wettervorhersage mussten wir am Folgetag weiter, trotz der kleinen Gewitterzellen die um uns herum zu sehen sind. Spaß machte diese Überfahrt nicht, aber auch das muss man mal durchmanchen. Unser Tagesziel ist der Nationalpark Mljet auf der gleichnamigen Insel. Hier wollen wir einen angekündigten Sturm abwettern und ein Wetterfenster nutzen um die Insel zu erkunden. Neben dem unbeständigen Wetter hat das Segeln in der Nachsaison auch viele Vorteile. Wir waren ganz alleine in einer wunderschönen und gut geschützten Bucht und durften kostenfrei den eigentlich geschlossenen Nationalpark besuchen.