SEGELN, REISEN, LEBEN
Auf Weltreise mit unserem Segelboot

März 2024 – Rund Peloponnes

Endlich ergibt sich ein geeignetes Wetterfenster, um unsere Reise rund Peloponnes zu starten. Früh in der Segelsaison heißt das so viel wie; die grobe Windrichtung stimmt, Regen und Gewitter lassen langsam nach. Also, auf geht’s, Leinen los, wir starten mit einer Nachtfahrt bis nach Pylos. Einfacher gesagt als getan… Noch in der Abenddämmerung holt uns eine Regenfront ein. Wir werden schön nass und trotz Ölzeug wird es kalt und ungemütlich. Hinzu kommen Wind und Welle die uns gehörig durchrütteln. Welch ein Start in die lange Nacht. Der Regen hat glücklicherweise aufgehört, der Wind dummerweise auch, nur die großen Wellen von der Seite haben uns über 100 Seemeilen begleitet. Also leider kein so guter Auftakt. Angekommen in der großen Navarino Bay bei Pylos wurden wir jedoch schnell entschädigt. Die Bucht ist gut geschützt gegen Wind und Welle, so dass wir trotz starkem Wind zwei ruhige und sonnige Tage vor Anker verbrachten. Dies gab uns die Gelegenheit einen Landausflug zu machen. Ein kurzer Wanderweg führt hoch zu den Ruinen eines alten Forts. Entlang des kleinen Pfades zeigt sich der Frühling in voller Blüte und auf dem Gipfel bietet sich ein wunderschöner 360 Grad Blick. Der Rückweg führt uns vorbei an Nestors Cave, einer riesigen Höhle, die von Erdbienen bevölkert wird. Dumpfes Summen und Brummen begleiteten uns auf dem Weg in die Dunkelheit der Höhle. Der Legende nach, soll hier König Nestor, der Herrscher des antiken Pylos seine Rinder gehalten haben. Weiter führt der Rundweg durch die Dünenlandschaft rund um den Strand der Voidokilia Beach.

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Am nächsten Tag fahren wir weiter südlich nach Methoni. Hier gibt es eine weitläufige und gut erhaltene venezianische Festungsanlage aus dem 13. Jahrhundert zu entdecken. 


Nach der Erkundung der Festungsanlage fahren wir noch eine Bucht weiter und Micha eröffnet am 18. März, bei ca. 19 Grad Wassertemperatur die Badesaison! Kurz darauf zieht schon wieder ein Gewitter auf, dass glücklicherweise einen kleinen Bogen um uns macht und wir nur ein bisschen Wind und Regen abbekommen. Um den nächsten Sturm nur am Rande mitzubekommen, fuhren wir weiter hinein, in die Bucht vor Kalamata. Durch die umliegenden Gebirgszüge der Peloponnes 'Finger' ändern sich hier die Windverhältnisse innerhalb kürzester Zeit von Starkwind, bis zur Flaute. In der Bucht begegneten immer wieder Meeresschildkröten. Für ein schönes Foto waren die Tierchen leider doch noch zu weit entfernt oder zu schnell wieder verschwunden. Wie so oft, Kamera raus, Schildkröte weg…

Nach zwei Tagen ging die Reise weiter. Endlich ergibt sich auch die Gelegenheit unseren Spinnaker zu segeln. Der Spinnacker ist ein großes, bauchig geschnittenes Leichtwindsegel das vor dem Wind oder mit Wind, schräg von hinten gefahren wird. 


Leider ging der Spaß nur für kurze Zeit, gegen Mittag zogen Gewitterwolken über den Gebirgszügen auf, der Wind drehte und Böen fegten die Berge herunter. So viel leider auch zu unserem Plan die Höhle Vlychada Diros Mani, eine große Tropfsteinhöhle zu besuchen. Die Höhlen liegen direkt an der Küste, es war jedoch zu windig und zu wellig um beruhigt den Anker fallen zu lassen. Wir wussten ja, dass unsere Reise von Wind und Wetter gesteuert wird und wir nicht alles sehen können, schade ist es dennoch oft. Für die Nacht haben wir eine halbwegs geschützte Bucht gefunden. Wir liegen vor einer einsamen Klosteranlage, nachdem eine kleine Gewitterzelle über den Bergen gezogen ist, bricht die Abendsonne noch einmal durch die Wolken und zaubert mit gleich zwei Regenbögen eine wunderschöne Kulisse.


Da die Wetteraussichten Mitte März noch immer nicht besser werden, streichen wir auch noch weitere Sehenswürdigkeiten von unserer Reiseroute und starten früh, um die südliche Spitze der Peloponnes Halbinsel zu erreichen. Hier staunen wir nicht schlecht, als wir auf zahlreiche Frachtschiffe große Tanker stoßen, die teils vor Anker liegen oder sich einfach langsam treiben lassen. Das wir entlang einer viel befahrenen Route unterwegs sind wussten wir, vor allem, da der Korinth Kanal derzeit noch geschlossen ist. Weshalb ausgerechnet hier so viele Frachter liegen und warten, haben wir jedoch nicht herausgefunden.
Nach der letzten langen und regnerischen Fahrt sind wir im Argolischen Golf angekommen. In der Bucht von Porto Heli schlafen wir endlich mal wieder ohne von Wind und Welle durchgeschüttelt und wach gehalten zu werden.

 
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